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Krankmachende Mechanismen


In der aktuellen stressigen Arbeitswelt gelten folgende Verstöße als entscheidend für das Entstehen und die Verschlechterung von Burn-Out:

nach Ch. Maslach, M.P. Leiter: "Die Wahrheit über Burnout", Springer 2001.

Woran erkenne ich das Burn-Out?

Auch in fortgeschrittenen Stadien ist die Selbsterkenntnis sehr schwierig, schmerzhaft und wird oft verleugnet.

Es gibt - wie bei vielen langwierigen Leidenszuständen - Vorstufen, die selbst noch keinen Krankheitswert haben, Warnsignale, körperliche, mitunter auch psychische Symptome und die verschiedenen Ausprägungsgrade des Burn-Out.

Als Vorstufen gelten: Extremes berufliches Engagement, auch in die Freizeit hineinreichend. Der Wunsch, beruflich perfekt zu sein steht im Mittelpunkt der Lebensgestaltung. Beruflicher Erfolg ist die Belohnung, der Anreiz für die Arbeit. Private Interessen, Hobbys und Beziehungen werden hintan gereiht.

Warnsignale: Angst, Langeweile und zynische Grundhaltung können als Signal gewertet werden. Beginnende Gefühle der Leere beim Fehlen von Beschäftigung und Unausgeglichenheit, wenig bis kein Erholungspotential. Körperliche Symptome, häufige Kopf- und Rückenschmerzen, Schwindel, Blutdruckinstabilität, d.h. Schwächegefühle und Gefühl des Kollaps mit niedrigen dann wieder deutlich erhöhten Blutdruckwerten. Die typischen Managerkrankheiten wie Magengeschwür und Herzinfarkt können Zeichen des Burn-Out sein. Sie können aber auch bei positiver Grundstimmung aus dem Stress heraus auftreten.

Burn-Out, Früh-Stadium: zunächst leichtere, dann häufiger auch schwerere und bisher ungewohnte Infekte. Erkältungen und grippale Erkrankungen, die bisher übergangen wurden, führen zu längeren Krankenständen. Wirbelsäulenbeschwerden nehmen zu. Das Gefühl innerer Leere erstreckt sich auch auf Zeiten, in denen Routine-Aktivitäten ausgeführt werden. Sinnlosigkeitserlebnisse, Resignation, nach außen zunehmend beobachtbarer Zynismus. Flucht in äußere Aktivität, oberflächliche Vergnügungen und Alkohol, mitunter auch andere Rauschmittel.

Burn-Out, fortgeschrittenes Stadium: Arbeit wird schwieriger, die Arbeitsqualität lässt nach. Fehler treten auf, Lust- und Interesselosigkeit, auch bei Tätigkeiten, die bisher Freude machten. Der Zynismus wird zunehmend negativ gefärbt. Wenig Emotionen: Dinge, die uns bisher ärgerten, kränkten oder freuten können uns nicht mehr bewegen. Urlaub oder Kur bringen keine oder nur kurzzeitige Erholung

Burn-Out, vollausgeprägt: Resignation und Sinnlosigkeitsgefühle nehmen überhand. Es gibt kaum mehr Zeiten, in denen die Betroffenen sich nicht frustriert, schwach, einsam und hilflos fühlen. Aber dies lässt sie kalt. Ihre Gefühlswelt ist völlig abgestumpft. Der Ausgebrannte ist nicht mehr in der Lage Symptome einer Depression oder einer akuten körperlichen Erkrankung zu entwickeln. Die berufliche Leistungsfähigkeit hat massiv abgenommen, verantwortungsvolle Tätigkeiten sind nicht mehr möglich.

Süchte, körperliche Leiden oder akute, schwere Erkrankung führen zum beruflichen Ausschluss, Arbeitslosigkeit oder Frühpension. Da es keine Vorbereitung gab und der Ausgebrannte von seiner Persönlichkeitsstruktur zum Arbeiten programmiert ist, trifft ihn der Ruhestand besonders schlimm. Der "Pensionsschock" wird für viele zum Verhängnis und führt manchmal zu frühem Tod.

 


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